Donnerstag, 20. August 2015

der erste Seoul-Trip

Dienstag morgen hieß es dann früh aufstehen. Ich hab mich echt auf Seoul gefreut und habe gehofft, dass es so wird wie ich es mir vorgestellt habe. Meine Gastmutter hat mir Frühstück gemacht, welches aber nicht wirklich koreanisch war. Es gab Wachteleier, die in einer Art Sojasoße eingelegt waren und hart wie Gummi waren und so auch geschmeckt haben. Dazu Brot, welches total süß ist und ein Omelett. Wir fuhren zu einer anderen Schule in Seocheon, die ziemlich außerhalb lag und dort sah ich die letzten zwei Austauschschülerinnen, die ich bis jetzt nicht kannte, Beide sind so tolle Menschen und total nett, dass ich sie in den zwei Tage ziemlich lieb gewonnen habe. Jeder bekam ein Namensschild und wurde einer Gruppe zugeordnet. Ich kam mit dem Austauschschüler aus Taiwan in einer Gruppe, wo keiner Englisch konnte. Die Tage hat die Lehrerin immer versucht für uns mit ihrem Ipad zu übersetzen, was auch nur teilweise geklappt hat. Trotzdem war es total süß wie viel Mühe sich alle gegeben haben, damit wir etwas verstehen.
Mit dem Bus, der vorne einen riesigen Fernsehr hängen hatte und bunte Lichter an den Decken waren, fuhren wir zu einer Geburtsstätte eines Koreaners gefahren. Er hat die koreanische Schrift erfunden, so wie ich es verstanden habe. Leider haben wir wirklich nichts verstanden und es war dementsprechend langweilig, weil es auch ziemlich lange gedauert hat, bis wir endlich nach über 2 fertig waren und zum Essen in ein sehr traditionelles Restaurant gefahren sind. Dort saßen wir auf dem Boden an einem tiefen Tisch. Ich habe mich entschieden Naengmyeon zu essen, weil ich nicht wusste was das ist und ich hier unbedingt alles probieren möchte. Naengmyeon ist eine kalte Nudelsuppe mit Essig, einem Ei, Gemüse und Eis. Sie war perfekt zum abkühlen von dem schwülen Wetter und hat etwas sauer geschmeckt. Aber es war lecker.
Als wir Seoul erreicht hatten, klebte ich quasi am Fenster. Seoul ist einfach umwerfend und so riesig alles. Es sind überall Wolkenkratzer, die eigentlich nur aus Glas bestehen. Man sieht aber noch viel mehr älterer Gebäude und vor allem die unzählbaren kleinen Läden und Restaurants. Außerdem sieht man sehr bekannte Firmen in riesen Gebäuden, wie eine 7 stöckige Verkaufsstelle von Harley Davidson, eine riesen Fabrik von Samsung und und und. Wir verbrachten beide Nächte im 8. Stock vom YMCA Tourist Hotel, welches ziemlich schön und modern war und mitten in der Stadt liegt. Als wir kurz in unseren Zimmern waren, wo wir Austauschschüler zusammen welche hatten, trafen wir uns unten in einem großen Saal und spielten Spiele wie Ente, Ente, Gans, bauten etwas in den Gruppen oder tanzten und bekamen Aufgaben gestellt, was eigentlich echt lustig war. Abends gingen wir in unseren Gruppen raus zum Essen. Da es hier schon früh dunkel ist, war alles beleuchtet und das ist hier wirklich jede Kleinigkeit. Die ganzen Straßen haben bunt geleuchtet und es ist soooo schön. Han Sol Lee, die Lehrerin von meiner Gruppe, hat mir die ganze Zeit versucht zu erklären, welche Bedeutung irgendwelche Statuen haben, wollte Fotos mit mir machen und hat mich die ganze Zeit total süß angelächelt. Ich wäre so gerne länger durch die Straßen von Seoul gegangen und hätte mir alles angeguckt, aber wir mussten als Gruppe wieder zurück ins Hotel. Abends im Zimmer war es total lustig. Wir Mädchen haben über alles mögliche geredet, ganz viel gelacht und hatten eine Menge Spaß.
Den Abend bin ich um halb 2 eingeschlafen und habe bis halb 6 geschlafen. Den Jet Leg merke ich immer noch ziemlich und vormittags bin ich auch tot müde, aber später geht es. Um 8 gab es Reis, Kimchi, Fleisch mit Nudeln und Gemüse und Suppe zum Frühstück, was alles warm war und deshalb ziemlich ungewöhnlich ist. Die ganze Gruppe ging dann zum National Museum of Korea und dort haben wir Tablets bekommen, womit wir die Infos auf Englisch hören konnten. Bloß das hat mir nicht viel gebracht weil meine Gruppe die ersten 3 Etagen quasi durch gerannt ist und ich gerade mal eine Sache hören konnte. Die letzte Etage haben wir 8 mal komplett gesehen, weil wir immer hin und her gegangen sind. Hinterher kann ich jetzt sagen, dass ich ein bisschen mehr über die Geschichte von Korea weiß, aber nur ganz wenig, also hat es mir nicht wirklich etwas gebracht und ich hab irgendwann entschieden, dass ich mir die Sachen nur noch angucke. 
Danach besuchten wir einen typischen Markt und bekamen 10 Coins (1 Coin=500 Won=35 Cent). Es gab kleine Stände von denen man sich Essen aussuchen und kaufen konnte. Alles war wie im Fernseher: eine enge Gasse, links und rechts kleine Tische und alles etwas heruntergekommen. Ich habe diesen Platz geliebt. Es war so anders als in Deutschland und ich fand es total interessant. Außerdem war das Essen echt richtig lecker und man konnte sich viel dafür kaufen. 
Als wir fertig waren machten wir eine Rallye und mussten laufen und laufen und laufen und laufen und laufen. Es war ziemlich langweilig, da ich komplett nichts verstanden habe aber so konnte ich viel von Seoul sehen. Die meiste Zeit verbrachten wir aber wieder in einem unterirdischen Museum von einem Alten König. Dort legten sich die ganzen Koreaner in eine Sitzecke und schliefen über eine halbe Stunde, was ich echt komisch fand aber jeder war so kaputt und wollte nicht mehr laufen, weil alles weh tat. Zurück im Hotel, hatten wir die Aufgabe ein Theaterstück vorzubereiten. Meine Gruppe versuchte uns die Handlung zu erklären und schrieben unseren Text in Englisch. Alle sind so nett und niedlich und versuchen alles, damit wir sie verstehen. Es kamen auch zwei jüngere Mädchen an und wollten ein Foto machen, was ich total süß fand. Nachdem wir uns Abends was zu Essen bestellt hatten, gingen wir wieder raus und aßen wieder. Die Koreaner sind wirklich nur am essen. Später gingen wir noch kurz in eine Spielhalle, was auch ziemlich witzig war. 
세린 (Selin) ist jetzt mein koreanischer Name, den ich von koreanischen Schülern bekommen hat. Ich hab mich total gefreut, weil es mir etwas gezeigt hat, dass sie mich dabei haben wollen und ich dazu gehören soll.
Wir waren die Nacht noch bis 3 wach und mussten um 8 wieder unten sein zum Frühstücken und haben total verschlafen. Also hieß es Sachen packen, anziehen, fertig machen und das alles in 5 Minuten, damit wir noch etwas vom Essen bekommen. Danach fuhren wir auch sofort mit Bus wieder nach Seocheon zur Schule und waren nach 3 Stunden da. Ich nutze die komplette Fahrt, um den Schlaf von der Nacht davor nachzuholen. Wir bekamen einen Zettel für die Meinung von dem Trip und einen anderen, wo andere Leute etwas zu einem schreiben sollten. Später gab es ein Zertifikat und für mich einen Preis weil ich bei einem Spiel gewonnen hatte. Ich wurde 2 Stunden nachdem wir fertig mit allem waren, von meine Gastbruder mit Auto abgeholt und dann fuhren wir nach Gunsan zu der Kirche und holte meine Gastmutter ab. Sie fuhr mit uns in ein kleines süßes Restaurant, wo ich eine extrem scharfe Nudelsuppe mit Muscheln und Tintenfischringen. Es war trotzdem sehr lecker und ich habe mich mit meiner Gastmutter und meinem Gastbruder gut verstanden und viel gelacht. Auch sie versuchen mir oft zu erklären, was sie sagen wollen, weil sie wie fast alle Koreaner kein Englisch können. Insgesamt war es ein sehr schöner Tag.

Für mich geht es morgen früh zum Einwohnermeldeamt und ab nächste Woche werde ich zur Schule gehen, worauf ich schon echt gespannt bin. Der Seoul- Trip war total schön bloß ich wäre sooo gerne länger dort geblieben.

Ich vermisse euch alle,
eure Sharlien








                      







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