Samstag, 26. März 2016

4 Tage Japan und der letzte Familienwechsel

Am 13.3. habe ich zum letzten Mal meine Gastfamilie gewechselt. Den Tag davor war ich noch mit meinen Gasteltern zum Essen in ein Restaurant gegangen und dort habe ich auch erst gegen 21 Uhr erfahren, dass ich den nächsten Tag die Familie wechsel. Vorher wurde mir gesagt, dass ich sie am Dienstag wechseln würde. Als wir dann zurück waren, habe ich direkt angefangen alle meine Sachen zu packen, was insgesamt noch bis 2 Uhr nachts angedauert hatte. Erst gegen 22 Uhr bin ich mit meiner Gastmutter zu meiner neuen Gastfamilie gefahren. Draußen hat schon mein neuer Gastvater auf uns gewartet und mir mit den insgesamt 65kg schweren Koffern geholfen. Meine alte Gastmutter hatte sich dann auch schnell draußen von mir verabschiedet und mir gesagt, dass ich jederzeit zu ihnen kommen kann, was ich sehr nett fand. Von meiner neuen Gastfamilie wurde ich sehr nett mit Kuchen und Apfelsaft begrüßt. Vor allem über den Apfelsaft habe ich mich echt gefreut, da ich in den 7 Monaten vielleicht 2-3 Mal die Chance hatte, Apfelsaft zu trinken. So gegen 23 Uhr habe ich angefangen meine Sachen auszupacken und vorher wurde mir noch alles gezeigt, Sie wohnen in einem Apartment sehr zentral. Die Wohnung ist sehr schön und ich schätze auch, die modernste und größte, die ich in Korea bislang gesehen habe. Ich habe einen jüngeren Gastbruder, der 10 Jahre alt ist und total neugierig ist und viel mit mir machen möchte. So habe ich die letzte Zeit extrem viel Spongebob geguckt und musste als Englisch Lehrerin herhalten. Meine Gastmutter ist sehr nett und versucht viel mit mir zu reden. Mein Gastvater arbeitet in der Woche in Seoul und ist nur am Wochenende hier. Die ganze Familie hat bis vor 3 Jahren in Seoul gelebt und ihre ganze Familie lebt dort auch noch. Dadurch haben sie mir auch gesagt, dass sie mit mir am Wochenende öfter mal nach Seoul gehen werden, worauf ich mich schon total freue. Ich mag die Familie sehr gerne und fühle mich auch schon relativ wohl, da ich sehr gut aufgenommen wurde.

Abends am 18.3. begann dann auch meine Reise nach Japan. Zuerst holten meine Gastmutter, mein Gastbruder und ich meinen Gastvater vom Bahnhof ab und direkt danach haben sie mich zu meiner alten Gastfamilie gebracht, da ich mit ihnen zum Bus gefahren bin, den wir zum Flughafen genommen hatten. Um halb 3 in der Nacht ging es dann los, weil wir um halb 4 den Bus nehmen mussten und uns schon um 7 Uhr am Flughafen in Incheon mit den anderen Austauschschülern getroffen haben. Insgesamt waren wir 12 Austauschschüler, 5 koreanische Schüler und 3 Erwachsene. Es war toll sich auch mit anderen Austauschschülern mal auszutauschen und sie überhaupt mal kennen zu lernen.
Am Samstag hatten wir eine Bus Tour und konnten zu viel sehen. Zuerst sind wir in den Tempel in Askakusa gegangen. Es war sehr schön alles und auch anders als die ganzen Tempel in Korea. Alles war riesig und trotzdem total überfüllt. Später sind wir Tonkatsu (ähnelt sehr einem Wiener Schnitzel) essen gegangen und danach ging es in ein Onsen (Heiße Quelle) gegangen. Dort haben wir ein Yankuta bekommen, der relativ wie ein Kimono aussah. Nach dem Raum zum Umziehen kam ein riesiger Saal, mit vielen Restaurants und ähnlichen Sachen. Alles war aus Holz und an den Decken hingen viele Kirschblütenäste. Es war relativ dunkel aber trotzdem total gemütlich und wunderschön. Danach kamen die Räume mit den Bädern. Drinnen war es relativ schlicht gehalten und ähnelte einem Schwimmbad. Draußen aber waren sehr schöne Bäder aus Stein.
Die meisten Onsen haben ihre Becken im Freien. Das Wasser muss anders als beim Sento aus einer vulkanischen Quelle kommen, darf aber künstlich erhitzt werden. Viele Onsen haben auch andere Spa-Einrichtungen, künstliche Wasserfälle, Massageangebote und Saunen. Dennoch haben sich einige der berühmtesten Onsen, wie das Tsuru-no-Yu-Onsen (鶴の湯温泉) in Semboku, Präfektur Akita, ihre Ursprünglichkeit erhalten und verzichten auf solche Zusatzangebote. Aufgrund der hohen mineralischen Anteile im Wasser vieler Onsen gelten sie als gesundheitsfördernd; es kann aber auch sein, dass den verschiedenen Becken eines Onsen Minerale zugefügt werden.
Das Bad und damit auch das Onsen spielt in der japanischen Kultur eine wichtige Rolle, vornehmlich zum Entspannen nach der Arbeit. Wie auch beim Sento wäscht man sich vor dem Eintauchen in ein Onsen-Becken gründlich. Traditionell hat im Onsen das ganze Dorf ohne Trennung der Geschlechter nackt gebadet, was sich mit der „Verwestlichung“ im Laufe der Meiji-Restauration änderte. Es gibt noch ein paar wenige Onsen, in denen Männer und Frauen unbekleidet gemeinsam baden. Öffentlich einsehbare und neuere gemischte Onsen verlangen Badebekleidung, in normalen Onsen ist diese jedoch nicht erwünscht.
Generell sind Onsen in Japan ein Ort der Entspannung, wo der strikte Verhaltenskodex, der das soziale Leben regelt, gelockert ist und die Hierarchien eingeebnet sind. Im Onsen schwitzt der kleine Angestellte gleichberechtigt neben dem Firmenboss. Es ist aber selten, dass Firmengruppen ein Onsen besuchen, viel mehr sind es Freunde, Familien und Pärchen, die zusammen ein Onsen besuchen. Es wird viel Wert auf Ruhe gelegt, ein leises Gespräch kann es aber geben. Es kann auch vorkommen, dass Fremde miteinander ein Gespräch anfangen, wozu im sonstigen Leben selten Gelegenheit besteht.
Später sind wir dann nur noch mit dem Bus in das Hotel gefahren, welches etwas außerhalb in Sōka lag. Dadurch dass wir mit dem Bus die ganze Zeit gefahren sind, konnte man schon viel von der Stadt sehen und ein paar Fotos machen. 

Am Sonntag konnten wir alleine die Stadt erkunden. Ich bin mit der anderen deutschen Austauschschülerin als erstes zur Shibuya Kreuzung gegangen. Diese Kreuzung ist die meist überquerte Kreuzung in der Minute und das hat man relativ schnell gemerkt. Es war so übertrieben voll!! Dort war dann auch die Statur von Hachiko, der Hund der selbst nach dem Tod seines Besitzers jeden Tag an dieser Kreuzung auf ihn wartete. Danach folgte eine kleine Shopping Tour durch die Straßen. Als nächstes sind wir durch einen riesen Park zur Takeshita Straße gegangen. Ich glaube ich war in meinem Leben wirklich noch nie in einer so überfüllten Straße. Am Anfang standen auch Schilder, dass man sich bitte beeilen solle und Polizisten die versucht haben es etwas zu regeln. Danach sind wir in das Akihabara Viertel gegangen. Es ist das Technik Viertel in Tokio und als erstes haben wir dort einen Döner Stand gefunden, worüber wir uns extrem gefreut haben. Zwar schmeckte es nicht so gut wie in Deutschland aber trotzdem war es Döner hahaha. Dort sind wir dann durch die Straßen geschlendert und alles war voll mit Animation Sachen. Später habe ich mich noch überreden lassen, in ein Maid Café zu gehen. Sie gehören zu den Cosplay-Restaurants. Dort mussten wir erstmal knapp 5€ Eintritt pro Stunde bezahlen und nach sehr langen Erklären haben sie dann auch verstanden, dass wir nicht das Set für über 20€ haben wollen, sondern einfach einen Saft für trotzdem 4 €. Dazu gehörte jedes Mal wenn eine Bedienung an unseren Tisch kam, ein "Miau Miau" zu machen, was süß sein sollte. Nach einer halben Stunde war ich froh als ich wieder draußen war.
Am typischsten sind Cafés mit Kellnerinnen im Dienstmädchenlook, die Maid Cafés (メイド喫茶, meido kissa oder メイドカフェ, meido kafe). Die Angestellten tragen Dienstmagd- oder Schuluniformen, wobei in jedem Cafe ein bestimmter Cosplay-Stil eingehalten wird. Sie folgen einer Art Rollenspiel, bei dem der Kunde der Herr und die Kellnerin eine Dienerin ist. Die Angestellten begrüßen Kunden mit „Willkommen zuhause“ (お帰りなさいませ, okaerinasaimase) und sprechen sie als „Gebieter“ an (ご主人様, go-shujin-sama). Die Bedienung ist auch für japanische Verhältnisse besonders zuvorkommend: Getränke und Speisen werden auf Knien serviert, selbst der Kaffee wird für den Kunden umgerührt.Die Kellnerinnen achten darauf, sich niedlich und moe zu verhalten und sich im Gespräch mit dem Gast möglichst positiv und bewundernd über ihn zu äußern. Gegen Aufpreis sind Polaroid-Fotos mit der Kellnerin möglich. Typischerweise erfolgen diese in Posen aus von dem Kunden ausgewählten Anime und werden mit Zeichnungen oder einer Widmung verziert. Man kann (manche) Maids und Fotostudios stundenweise mieten, um die Maid in Kostümen und Posen nach Wahl zu fotografieren.
Abends sind wir noch zum Tokyo Tower gegangen und hatten einen wunderschönen Ausblick auf die Skyline bei Nacht.

Den letzten Tag haben wir uns alle um 8 Uhr mit fertigen Sachen getroffen, da wir die letzte Nacht in einem Hotel direkt neben dem Flughafen verbracht haben. Der Tag bestand wieder aus einer Bus Tour. Als erstes sind wir in ein Bürogebäude gegangen, von wo man eine verdammt schöne Aussicht auf die Skyline hatte. Das Gebäude ist eines der größten in Tokio und trotzdem hat man nirgend ein Ende der Stadt sehen können. Es ist unbeschreiblich wie riesig diese Stadt ist und wie übertrieben viele Menschen auf den Straßen sind. Als nächstes sind wir in die ländliche Region gefahren zu einem Kratersee, wo wir eine Fähre zu einem Restaurant genommen haben. Später fuhr der Bus nach Yokohama, eine weitere große Stadt, wo es für uns ins China Town ging. Wir haben zwar alle nicht so wirklich verstanden warum wir in Japan ins China Town gehen und dort auch noch chinesisch essen, aber es war auf jeden Fall schön dort. Die ganzen Läden waren so, wie man es sich immer vorstellt. Als letztes sind wir nach Narita zu dem Hotel gefahren und haben vorher noch einen kleinen Stopp an einem Supermarkt gemacht.

Insgesamt ist Tokio/ Japan wirklich schön aber auf jeden Fall teurer und überfüllter als Südkorea. Die Tage waren relativ anstrengend, da wir ständig am laufen waren und extrem wenig schlafen konnten. Ich würde aber auf jeden Fall noch einmal nach Japan, da es ein sehr schönes Land ist.

Eure Sharlien
































Haufenweise japanische Elvis Doppelgänger, die dachten dass sie die tollsten auf der Welt sind hahaha







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen